Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 im Reaktor – Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat. Auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse wurde sie als erstes Ereignis in die höchste Kategorie katastrophaler Unfall (INES 7) eingeordnet¹. Die Katastrophe hatte weitreichende Auswirkungen auf die umliegenden Länder und löste unterschiedliche Reaktionen aus.
Reaktionen in Deutschland
In Deutschland versuchten die Regierungen beider deutscher Staaten zunächst, die Bevölkerung zu beruhigen. Eine Gefahr bestehe nicht, hieß es. In der Bundesrepublik Deutschland erklärten Vertreter der Bundesregierung, dass westdeutsche Atomkraftwerke sich von denen in der Sowjetunion grundsätzlich unterschieden und die sichersten der Welt seien⁴. Trotzdem herrschte Angst vor radioaktivem Regen und es wurden Jodtabletten für Kinder verteilt und Gemüseernten vernichtet⁸.
Reaktionen in Österreich
In Österreich führte die Katastrophe von Tschernobyl zu einer radioaktiven Umweltkontamination. Die damaligen Maßnahmen umfassten unter anderem die Verteilung von Jodtabletten, das Verbot von Freilandgemüse und Milchprodukten sowie das Verbot von Waldspaziergängen. Die langfristigen Auswirkungen sind bis heute spürbar, insbesondere in Bezug auf Pilze und Wildfleisch¹. Politisch führte die Katastrophe dazu, dass Österreich nach 1986 zu einem „Atomfreien Österreich“ wurde¹.
Reaktionen in Polen
Polen war eines der am stärksten betroffenen Länder durch die Katastrophe von Tschernobyl. Die polnische Regierung reagierte schnell und verteilte Jodtabletten an die Bevölkerung, insbesondere an Kinder. Es wurden auch Maßnahmen ergriffen, um radioaktiv belastete Lebensmittel vom Markt zu nehmen¹.
Reaktionen in Frankreich
In Frankreich wurde die Bevölkerung zunächst nicht über das Ausmaß der Katastrophe informiert. Die französische Regierung behauptete, dass die radioaktive Wolke an der französischen Grenze gestoppt worden sei. Erst später wurde bekannt, dass auch Frankreich betroffen war und es wurden Maßnahmen ergriffen, um radioaktiv belastete Lebensmittel vom Markt zu nehmen¹. Die Reaktionen auf die Katastrophe von Tschernobyl waren in den umliegenden Ländern unterschiedlich. Während einige Länder schnell reagierten und Maßnahmen ergriffen, um ihre Bevölkerung zu schützen, versuchten andere Länder zunächst, die Bevölkerung zu beruhigen und das Ausmaß der Katastrophe herunterzuspielen. Die langfristigen Auswirkungen der Katastrophe sind bis heute spürbar und haben auch politische Veränderungen bewirkt.
Quellen:
(1) Nuklearkatastrophe von Tschernobyl – Wikipedia.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl.
(2) Auswirkungen der Katastrophe von Tschernobyl auf Deutschland.
https://www.bpb.de/themen/umwelt/tschernobyl/225086/auswirkungen-der-katastrophe-von-tschernobyl-auf-deutschland/.
(3) Tschernobyl | bpb.de – Bundeszentrale für politische Bildung.
https://www.bpb.de/themen/umwelt/tschernobyl/.
(4) 1986: Reaktorkatastrophe von Tschernobyl | Hintergrund aktuell | bpb.de.
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/225727/1986-reaktorkatastrophe-von-tschernobyl/.
(5) Tschernobyl und die Folgen – BMUV.
https://www.bmuv.de/themen/nukleare-sicherheit-strahlenschutz/nukleare-sicherheit/tschernobyl-und-die-folgen.
(6) Erste internationale Reaktionen auf den Reaktorunfall in Tschernobyl.
https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/erste-internationale-reaktionen-auf-den-reaktorunfall-in-tschernobyl-100.html.
(7) Tschernobyl Katastrophe – Karten u. Ausbreitung radioaktiver ….
https://www.umweltanalysen.com/wissen/tschernobyl/.
(8) BASE – Tschernobyl – Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl.
https://www.base.bund.de/DE/themen/kt/unfaelle/tschernobyl/unfall.html.
(9) Vor 35 Jahren: Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/331557/vor-35-jahren-reaktorkatastrophe-von-tschernobyl/.