Die Sperrzone rund um Tschernobyl ist ein Gebiet von 30 Kilometern, das nach der Nuklearkatastrophe von 1986 evakuiert wurde. Seitdem ist die Zone verlassen und besteht aus verwaisten, teils zerstörten Häusern und Gebäuden³. Die Zukunft der Sperrzone ist ungewiss, aber es gibt einige Pläne und Projekte, die darauf abzielen, die verbleibenden radioaktiven Stoffe abzubauen und die Anlage für Mensch und Umwelt wieder zu einem sicheren Ort zu machen.
Neue Radioaktivitätskarten
Anlässlich des 3Jahrestags der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erste Ergebnisse einer radiologischen Neukartierung der dortigen Sperrzone veröffentlicht. Die zugrunde liegenden Messungen hatte das BfS auf Einladung der Ukraine bereits im September 2021 durchgeführt¹. Zwei Übersichtskarten zeigen die Cäsium-137-Belastung der Böden und die Gamma-Ortsdosisleistung innerhalb der Sperrzone¹. Die Ortsdosisleistung gibt an, wie viel Strahlung von außen auf einen Menschen einwirkt. Erhöhte Ortsdosisleistungswerte in der Sperrzone gehen heute fast ausschließlich auf Cäsium-137 zurück, das eine Halbwertszeit von 30 Jahren hat¹.
Der Sarkophag von Tschernobyl
Eines von mehreren Bauprojekten auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks ist die Schutzhülle von Tschernobyl. Diese Schutzhülle, auch bekannt als „New Safe Confinement“, wurde Ende 2010 in Tschernobyl errichtet und im November 2016 auf Schienen langsam über die alte Betonkonstruktion des Sarkophags geschoben². Damit gilt das New Save Confinement in Tschernobyl als größtes mobiles Bauwerk der Welt².
Internationale Zusammenarbeit im Strahlenschutz
Die Bedeutung einer engen internationalen Zusammenarbeit im Strahlenschutz wird durch die Entscheidung des BfS unterstrichen, erste Auswertungen von Messdaten aus der Sperrzone von Tschernobyl trotz des Krieges in der Ukraine zu veröffentlichen. „Wir setzen damit auch ein Zeichen des Respekts für unsere ukrainischen Kolleginnen und Kollegen, die trotz widrigster Umstände ihre wissenschaftliche und praktische Arbeit im Strahlenschutz fortsetzen“, betont BfS-Präsidentin Inge Paulini¹. „Diese gemeinsame wissenschaftliche Arbeit ist in dieser schwierigen Zeit wichtiger denn je: Sie zeigt Perspektiven für die Zeit des Wiederaufbaus in der Ukraine auf und kann schon jetzt bei der Beantwortung praktischer Fragen des Strahlenschutzes unterstützen“¹. Die Zukunft der Sperrzone rund um Tschernobyl ist ungewiss, aber es gibt einige Pläne und Projekte, die darauf abzielen, die verbleibenden radioaktiven Stoffe abzubauen und die Anlage für Mensch und Umwelt wieder zu einem sicheren Ort zu machen. Die internationale Zusammenarbeit im Strahlenschutz spielt dabei eine wichtige Rolle. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird.
Quellen:
(1) 30 km Sperrzone von Tschernobyl – Tschernobyl Online.
https://tschernobyl-online.de/orte/die-sperrzone-von-tschernobyl.
(2) 36 Jahre Tschernobyl: BfS veröffentlicht neue Radioaktivitätskarten.
https://www.bfs.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/BfS/DE/2022/006.html.
(3) Der Sarkophag von Tschernobyl: Alles rund um den Bau der Schutzhülle.
https://tschernobyl-besuch.de/sarkophag-von-tschernobyl/.